Ingelheimer Zeitung zu neuem Wegeleitsystem

INGELHEIM – „Altes Rathaus geradeaus? Das stimmt aber nicht“, mahnt Jens Ackermann vom Amt für Kultur und Touristik. Gerade hat Ackermann, zuständig für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing im Rathaus, die neue Hinweis-Stele am François-Lachenal-Platz zum ersten Mal an Ort und Stelle gesehen – und schon ist der Pfeil falsch. „Kein Problem“, lacht Thomas Ries. In zwei Minuten hat der Erfinder des Systems die Pfeile und Hinweisschilder getauscht.

Ingelheimer Zeitung

Ingelheimer Zeitung 29.11.2016

Insgesamt 17 solcher Rotweinstadt-roter Hinweisschilder sind inzwischen in der Stadt zu sehen. Lange schon hat man sich in Ingelheim eine bessere Beschilderung der touristischen Attraktionen gewünscht, auf der Agenda stand das Leitsystem nicht erst seit gestern. Jetzt also gibt es die burgunderroten Säulen. Sie weisen nicht nur auf Sehenswürdigkeiten oder öffentliche Gebäude hin, sondern außerdem den Weg zu Toiletten, Parkplätzen, Spielplätzen oder Kirchen. Auch zum Handel? Erst mal nicht. „Wir stellen die Stelen jetzt erst einmal auf und sammeln Erfahrungswerte. Generell sind wir aber offen.“ Zu viele Hinweise, ist Ackermann überzeugt, würde die Besucher auch erschlagen. Darum habe man in der Stadtmitte zum Beispiel nur die Fußgängerzone, nicht aber einzelne Geschäfte ausgeschildert.

„Sieht banal aus, aber wir haben lange über die Wegführung gebrütet“, erklärt Ackermann mit Blick auf das Leitsystem. „Wir haben uns in einen Ortsfremden hineinversetzt. Was interessiert den Besucher und wo will er hin?“ Gearbeitet wurde schließlich mit Fernzielen. „Je näher man herankommt, umso genauer werden die Hinweise dann.“ Ergänzt werden sie von einem Umgebungsplan. Den hat die Ingelheimer Firma Zwiebelfischchen gestaltet, angelehnt an Einkaufsführer und Infotafeln in den Tiefgaragen und an der neuen Mitte.

Dem OB hängt der Plan noch etwas zu tief, auch hier kann Ries helfen. Ein Klick und schon rutscht das Viereck ein Stück nach oben, aber immer noch gut lesbar für Kinder und Rollstuhlfahrer. „Hier können wir auch andere Informationen zu städtischen Veranstaltungen unterbringen“, erklärt Ackermann. „Beispielsweise die Busfahrpläne zum Rotweinfest.

„Wir haben prominente Vorbilder“, freut sich Ackermann. Das Stelen-Klick-System aus Bruchsal hat sich bewährt, es steht neben Ingelheim zum Beispiel auch in Zermatt in der Schweiz. „Es ist schick und so flexibel, dass der Bauhof Änderungen ganz alleine vornehmen kann“, ist auch Claus überzeugt.