Maste oder Stelen?

Die Erschließung des urbanen Raumes als Lebensraum durch seine Bewohner schreitet stetig voran. Die Stadt wird nicht mehr als bloße Ansammlung von „Notwendigkeiten“ – Wohn-, Einkaufs- und Parkmöglichkeiten – begriffen, sondern wandelt sich immer mehr zu einem kulturellen Aufenthaltsort. Wachsende, sich diversifizierende Städte ziehen neues regionales und überregionales Publikum an und fördern durch neue Besuchsziele und Attraktionen den Tourismus.

Der Ortsfremde will sich in einer Stadt so zurechtfinden, als würde er schon Jahre dort wohnen. Es wird erwartet, dass ein POI (point of interest; „interessanter Ort“) wie ein Stadion, eine Veranstaltungshalle oder eine Kureinrichtung ausgewiesen ist und leicht auch aus größerer Entfernung zu finden ist.

Die richtige Reaktion auf diese Bedürfnisse ist der Ausbau der Fußgängerleitsysteme. Einzelaktionen von Gastronomen und Gewerbetreibenden sind hier eher kontraproduktiv. Durch eine Vielzahl unterschiedlicher Wegweiser wird das Stadtbild verunstaltet und undurchschaubar.

Leitsysteme müssen von den Besuchern als System wahrnehmbar sein. Masten mit Pfeilwegweisern oder Stelen mit tabellarisch angeordneten Zielangaben – das sind die beiden grundsätzlich zu unterscheidenden Systeme für Wegeleitsysteme. Je nach Einsatzzweck, Stadtgröße oder verfügbarem Raum eignet sich der eine oder andere Typ besser zur Verwendung. Wesentliche Merkmale professioneller Systeme sind in jedem Fall Modularität, Schutz vor Vandalismus und einfache Bedienbarkeit sowie Erweiterbarkeit.